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Helfen Kohlwickel bei Gelenkbeschwerden?

Helfen Kohlwickel bei Gelenkbeschwerden? Und können sie stillenden Müttern bei Milchstau und Brustentzündungen Linderung verschaffen? Die Wickel aus dem Kraut gelten als effektives Hausmittel. Doch was ist dran am Kohlwickel-Trick?

Wer unter einer Knie-Arthrose leidet, hat Schmerzen und ist in seiner Beweglichkeit deutlich eingeschränkt. Forscher der Universität Duisburg-Essen konnten nachweisen, dass Kohlwickel bei diesen Gelenkbeschwerden tatsächlich helfen können. Für ihre Studie teilten sie 81 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 65,9 Jahren in drei Gruppen auf.

Die erste Gruppe nutzte Kohlwickel gegen die Schmerzen, die sie vier Wochen lang für circa zwei Stunden am Tag auflegten. Die zweite Gruppe verwendete einmal am Tag ein Schmerzgel und die dritte Gruppe nahm keine besonderen Maßnahmen vor.

Verbesserung der Beweglichkeit

Das Ergebnis: Nach den vier Wochen hatten sowohl die Kohlwickel als auch das Gel die Schmerzen deutlich gelindert. Allerdings wurde die Beweglichkeit des Knies in der Wickel-Gruppe erheblich höher eingeschätzt und nach zwölf Wochen bestätigten sie zudem eine Steigerung ihrer Lebensqualität. Kein Wunder also, dass die Forscher den Kohlwickel-Trick bei Knie-Arthrose nur empfehlen können.

Anleitung für Kohlwickel

Kohlwickel ziehen das Wasser aus dem Gewebe und lassen die Haut dadurch schneller abschwellen. Sie wirken zudem entzündungshemmend und sind ganz leicht anzuwenden.

  1. Waschen und trocknen Sie die Wirsing- oder Weißkohlblätter.
  2. Entfernen Sie die dicke Mittelrippe der Blätter und legen Sie sie in ein warmes, angefeuchtetes Tuch.
  3. Anschließend walzen oder zerklopfen Sie die Blätter, bis der Saft austritt.
  4. Wickeln Sie dann das Tuch um die schmerzende Partie und fixieren Sie es mit einer Mullbinde.
  5. Der Wickel sollte möglichst lange auf der Wunde bleiben, am besten über Nacht.

Kohlwickel bei Milchstau

Kohlwickel helfen aber nicht nur bei Arthrose. Auch stillenden Müttern können sie Linderung verschaffen, wenn die Brüste sehr berührungsempfindlich sind und sich prall oder hart anfühlen. Auch bei heftigem Milcheinschuss, Milchstau oder Brustentzündung können sie angewendet werden.

Die Kohlwickel können so lange auf der Brust verbleiben, bis die Blätter bräunlich werden. Vor dem nächsten Stillen sollten Sie die Brüste allerdings mit warmen Wasser abwaschen, damit Ihr Baby nicht vom Kohlgeruch irritiert wird.

Wie wird gewickelt?

Generell besteht ein Wickel immer aus gleich drei verschiedenen Teilen:

(1) Als Erstes wird ein Leinentuch wenigstens einmal, besser jedoch zwei bis sechs Mal gefaltet. Anschließend taucht man das Tuch in das warme oder auch kalte Wasser, wringt es aus und legt es anschließend faltenfrei um den Körper beziehungsweise um die betreffende Stelle.

(2) Danach wird ein zweites, trockenes oder größeres Leinentuch über das Erste gewickelt.

(3) Abschließend sollte der Körper in ein weiches, warmes Woll- oder auch Flanelltuch gewickelt werden. Ausnahme: Es handelt sich um einen dem Körper Wärme entziehenden Wickel. Dann muss anstatt des Woll- oder Flannelltuchs ein drittes Leinentuch genommen werden. Auf diese Weise verhindert man einen Wärmestau im Körper.

 

 

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