Bauchwegübung
Im Sommerurlaub vor zwei Jahren, wir saßen abends bei einem Glas Wein zusammen, sagte eine Freundin plötzlich wie aus dem Nichts: „Ach Mensch, diese tote Katze hier, die müsste ja auch langsam mal weg …“ Und griff sich seufzend mit beiden Händen an den unteren Teil ihres Bauchs. Der Begriff, den ich schon seinerzeit von dem Schönheitschirurgen gehört hatte, amüsiert mich immer wieder und hat sich in mein Gehirn gebrannt. Er ist ebenso dauerhaft wie die „tote Katze“ selbst.
Das Unterbauchfett hält sich hartnäckig, erst recht, wenn wir Kinder bekommen haben. Mit fatalen Folgen, leider ist es nämlich nicht nur ein optisches Problem: Erwiesen ist, dass ein Übermaß dieses viszeralen Fetts, wie es genannt wird, Zivilisationserkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs fördert, weil es neben entzündungsfördernden Botenstoffen auch Hormone ausschüttet, die Blutdruck, Blutzucker und Blutfettwerte in Höhe treiben. Umso wichtiger also, das Vieh loszuwerden.
Ich rede dabei nicht von einem kleinen Speckröllchen – ich meine eher den Bauchumfang, bei dem es sich beim Jeanszuknöpfen so anfühlt, als wollte man einen Schlafsack in seinen Beutel zurückstopfen. Um festzustellen, ob wir etwas unternehmen müssen oder alles im Lot ist, gelten folgende Richtwerte: Bei Frauen sollte der Bauchumfang unter 88 Zentimetern liegen, Männer sollten ca. 102 Zentimeter nicht überschreiten.
Die gute Nachricht ist: Mit der folgenden Atemübung werden wir die Katze los – in nur zwei Minuten täglich! „Erfunden“ hat sie – quasi durch Zufall im sogenannten „Off Label Use“ – der japanische Schauspieler Miki Ryosuke in Kombination mit seinem Hausarzt, der ihm die Übung ursprünglich gegen Rückenschmerzen verordnete. Innerhalb weniger Wochen verlor Ryosuke 13 Kilo Gewicht und zwölf Zentimeter Bauchumfang. Mit diesem überraschenden Nebeneffekt beschäftigten sein Hausarzt und er sich – und kamen zu dem Ergebnis, dass die Gewichtsreduktion tatsächlich auf der Übung beruhte, da sie zudem den Stoffwechsel anregt und Muskeln kräftigt.
Und so geht‘s
1. Aufrecht hinstellen. Ein Bein vor sich, das andere Bein hinter sich platzieren.
2. Gesäß anspannen und Gewicht auf den hinteren Fuß verlagern.
3. In dieser Position langsam drei Sekunden lang einatmen, dabei mit der Einatmung die Arme über den Kopf heben.
4. Danach sieben Sekunden lang stark ausatmen und dabei die gesamte Muskulatur anspannen.
5. Täglich zwei Minuten lang wiederholen.